Kennst du das? Du scrollst durch dein eigenes Lagerverwaltungssystem, und da sind sie: Die ewigen Mitläufer. Produkte, die einfach nicht zünden wollen. Sie sind nicht schlecht, aber sie sind halt… da. Woche für Woche, Monat für Monat. Du hast Fotos optimiert, Beschreibungen angepasst, Ads geschaltet. Nichts. Nada. Stillstand. Und dann fragst du dich: Was mach ich jetzt damit?
Die Antwort ist vielleicht einfacher (und kreativer), als du denkst: Bundles. Klingt simpel, fast zu simpel. Aber die richtigen bundle strategies for slow-moving ecommerce products können Wunder wirken – sowohl für deinen Umsatz als auch fürs Aufräumen im Lager.
Warum Bundles funktionieren – psychologisch und wirtschaftlich
Menschen lieben Pakete. Nicht nur die, die an der Haustür landen. Sondern auch gedanklich. Ein Produkt allein kann ganz okay wirken – aber in Kombination mit etwas anderem bekommt es plötzlich einen neuen Sinn, einen neuen Nutzen, vielleicht sogar eine kleine Geschichte.
Nehmen wir ein Beispiel: Du verkaufst ein Notizbuch, das sich irgendwie nicht verkauft. Aber sobald du es mit einem passenden Stift und einer Motivpostkarte im „Self-Care“-Bundle kombinierst, entsteht etwas, das als Geschenk, Impuls oder kleines Ritual verkauft werden kann. Auf einmal sieht der Kunde nicht nur ein Notizbuch – sondern eine Einladung, mal wieder analog zu denken.
Bundling-Ideen für deine Ladenhüter
1. Das perfekte Paar: Komplementäre Produkte kombinieren
Das ist die klassische Bundling-Variante: Du nimmst ein Produkt, das gut läuft, und ergänzt es mit einem, das sich nicht so recht drehen will. Beispielsweise: Dein Bio-Kräutertee ist beliebt, deine handgemachten Teelöffel aber nicht? Mach ein kleines „Tee-Ritual-Set“ draus.
So wird das schwächere Produkt durch das stärkere quasi „mitgezogen“. Gleichzeitig fühlt sich der Kunde wie ein Schnäppchenjäger, weil er gleich zwei Dinge auf einmal bekommt – oft sogar mit Preisvorteil.
2. Themenpakete schaffen
Hier geht’s ums Geschichtenerzählen. Denk saisonal, denk an Ereignisse, Stimmungen, Bedürfnisse. Das berühmte „Winter-Wellness-Paket“ oder ein „Back-to-Work-Bundle“ nach den Ferien. Selbst ein Set aus Büroklammern, Haftnotizen und Motivationsstickern kann plötzlich relevant werden, wenn es im richtigen Kontext angeboten wird.
Die Langsamdreher bekommen so einen narrativen Rahmen. Und Kunden bekommen das Gefühl: „Stimmt, das brauche ich genau jetzt.“
3. Mini-Mystery-Boxen
Für mutige Händler: Warum nicht eine kleine Überraschung daraus machen? Du stellst eine Box im Wert von z. B. 25 Euro zusammen und versprichst, dass der Inhalt einen höheren Gesamtwert hat – aber nicht verrätst, was genau drin ist.
Klar, das geht nicht in jeder Nische. Aber bei Lifestyle-Produkten, Accessoires oder DIY-Artikeln kann es richtig Spaß machen – und hilft, schwer verkäufliche Produkte loszuwerden, ohne dass sie einzeln verramscht wirken.
Preisgestaltung: Nicht einfach runter, sondern durchdacht
Der Fehler, den viele machen: Rabatte ohne Story. Wenn du einfach alles um 50 % reduzierst, signalisierst du: „Das Produkt ist es nicht wert.“ Viel cleverer: Gib dem Bundle einen echten Mehrwert. Das kann durch eine schöne Verpackung sein, durch ein Gratis-Extra oder durch ein zusammenhängendes Thema.
Und klar – rechne durch, was für dich noch rentabel ist. Aber oft sind Produkte, die schon monatelang im Lager liegen, eher ein Kostenfaktor als ein Gewinnbringer. Also lieber clever gebündelt raus damit – und Platz für Neues schaffen.
Präsentation im Shop: So machst du Bundles sichtbar
Bundles müssen sichtbar und verständlich sein – sonst verpufft der Effekt. Ein paar Tipps:
- Eigene Kategorie anlegen: „Geschenksets“, „Kreative Pakete“, „Unsere Lieblings-Kombis“ – gib dem Ganzen einen charmanten Rahmen.
- Emotionale Produktbilder: Zeig das Bundle nicht nur als lieblos zusammengelegte Produkte. Inszeniere es. Nutz Flatlays, Kontextbilder (z. B. auf einem gedeckten Tisch, in einer Geschenkschachtel), vielleicht sogar kurze Videos.
- Texte mit Storytelling: Erklär dem Kunden, warum genau diese Produkte zusammenpassen. Erzähl, wie sie den Alltag verschönern oder ein Problem lösen.
Für wen funktionieren Bundles besonders gut?
Vor allem für Händler mit:
- saisonalen Produkten
- vielen Einzelteilen oder Zubehör
- Produkten mit eher niedrigem Einzelpreis
- kreativer oder emotionaler Zielgruppe
Natürlich musst du prüfen, was zu deiner Marke passt. Ein Shop für technische Ersatzteile wird weniger „Wohlfühlpakete“ verkaufen als ein Handmade-Laden. Aber selbst dort kann man mit cleveren Kombis punkten – etwa „Alles-in-einem“-Sets für bestimmte Anwendungsfälle.
Der psychologische Aha-Effekt
Ein Bundle fühlt sich für viele Kunden wie ein kleiner Gewinn an. Du kennst es vielleicht selbst: Wenn man etwas kauft und zusätzlich noch „etwas dazubekommt“, fühlt sich das Ganze direkt lohnenswerter an. Genau da setzt dein Bundle an.
Und für dich? Du senkst die Lagerkosten, pushst den Warenumschlag und wertest deine eher vernachlässigten Produkte durch die Kombination auf. Win-win.
Fazit: Bundles sind mehr als ein Trick – sie sind Strategie
Nicht jedes Produkt fliegt. Aber das heißt nicht, dass du es einfach vergessen musst. Manchmal braucht es nur einen neuen Rahmen, ein bisschen kreative Energie – und Mut zum Kombinieren.Ob Geschenkset, Themenbox oder Überraschungspaket: bundle strategies for slow-moving ecommerce products können nicht nur dabei helfen, Altbestände loszuwerden, sondern auch ganz neue Kaufimpulse auslösen.