Freemium klingt erstmal clever, oder? Du bietest dein SaaS-Tool kostenlos an, lässt Menschen es ausprobieren, sich verlieben – und irgendwann konvertieren sie zu zahlenden Kunden. Klingt gut. Theoretisch.
Aber die Praxis? Nun, die sieht oft so aus: User melden sich an, klicken ein bisschen rum, verstehen nicht sofort den Mehrwert – und sind dann wieder weg. Gesehen, getestet, vergessen. Und genau hier kommt das ins Spiel, was viele unterschätzen: eine durchdachte E-Mail-Sequenz.
Denn ja, auch 2025 sind gut getimte E-Mails Gold wert. Und wenn du wissen willst, welche email sequence ideas for freemium SaaS onboarding wirklich funktionieren, dann lies weiter. Hier kommt kein Marketing-Bullshit – sondern echter Input aus der Praxis.
Warum die E-Mail-Strecke mehr ist als nur „Nice to have“
Stell dir vor, dein User ist wie jemand, der zum ersten Mal ein Fitnessstudio betritt. Er sieht Geräte, weiß nicht, womit er anfangen soll, fühlt sich etwas verloren. Wenn jetzt niemand da ist, der zeigt, wie’s geht – ist die Chance groß, dass er geht.
Und genau das macht eine gute Onboarding-Mailserie: Sie holt den User ab, zeigt ihm die wichtigsten Schritte, hilft, Erfolgserlebnisse zu schaffen – und führt langsam aber sicher zum „Aha!“-Moment.
Wie viele Mails sind sinnvoll?
Gute Frage. Es gibt keine magische Zahl – aber zwischen 5 und 7 E-Mails über 10 bis 14 Tage sind ein solider Start. Wichtig: Nicht alles auf einmal! Dein Ziel ist nicht, Wissen zu dumpen, sondern Interesse zu wecken, Vertrauen aufzubauen und Nutzen zu zeigen.
Der Ablauf: Eine mögliche E-Mail-Reise
Hier ein Beispiel, das sich bewährt hat – natürlich darfst (und solltest!) du es an dein Produkt und deine Zielgruppe anpassen.
Mail 1 – Willkommen, schön dass du da bist!
Zeitpunkt: Sofort nach Anmeldung
Freundlich, kurz und positiv. Bedank dich für die Anmeldung, gib den wichtigsten ersten Schritt (Login, Dashboard, Setup-Link). Und ganz wichtig: Zeig, wie der User in 5 Minuten loslegen kann. Ohne Blabla.
🎯 Ziel: Reibungsloser Einstieg, keine Hürde gleich am Anfang.
Mail 2 – Das hier kannst du erreichen
Zeitpunkt: 1 Tag später
Statt Funktionen runterzubeten: Zeig den Nutzen. Erzähl von Use-Cases. Was macht ein erfolgreicher Nutzer mit deinem Tool? Wie hilft es im Alltag?
📘 Beispiel: „So nutzt Laura unser CRM-Tool, um ihren Vertrieb zu automatisieren – ohne Vorkenntnisse.“
Mail 3 – Feature-Highlight + Quick Win
Zeitpunkt: Tag 3 oder 4
Jetzt kannst du gezielt ein wichtiges Feature vorstellen – eines, das schnell Wirkung zeigt. Mach ein kurzes Video, einen Screenshot oder eine animierte Anleitung.
💡 Idee: „Wie du in 60 Sekunden deinen ersten Report erstellst.“
Mail 4 – Hast du Fragen? Wir helfen!
Zeitpunkt: Tag 5
Klingt simpel, wirkt Wunder. Einfach mal nachfragen: „Läuft alles gut?“ Gib eine direkte Kontaktmöglichkeit, erwähne Support, FAQ oder Live-Demo-Termine.
Viele Antworten kommen hier. Und sie helfen nicht nur dem User – sie helfen dir, dein Produkt zu verbessern.
Mail 5 – Was dir noch entgeht (Pro-Funktionen anteasern)
Zeitpunkt: Tag 7 oder 8
Jetzt kannst du vorsichtig (!) den Unterschied zur Premium-Version andeuten. Aber bitte nicht als stumpfen Pitch. Zeig stattdessen konkrete Vorteile.
🛠 Beispiel: „Mit der Pro-Version kannst du unbegrenzt Projekte verwalten – ideal, wenn dein Team wächst.“
Mail 6 – Community, Tipps & Goodies
Zeitpunkt: Tag 10
Menschen lieben Zugehörigkeit. Lade zur Facebook-Gruppe ein, verlinke Blogartikel oder Webinare. Oder schick einen kleinen Download (z. B. ein Cheatsheet oder Workflow-Template).
🧠 Ziel: Nutzerbindung durch Mehrwert außerhalb des Tools.
Mail 7 – Letzte Chance: Das Gratisabo läuft bald aus (wenn zeitlich limitiert)
Zeitpunkt: Tag 12–14
Wenn dein Freemium-Modell ein Trial enthält, ist jetzt der Moment, um sanft zu erinnern. Mit Countdown? Kann funktionieren. Aber bitte nicht im Teleshopping-Stil.
„Nur noch 2 Tage, bis dein Zugang endet – hol dir unbegrenzten Zugriff und behalte deine Daten.“
Was du nicht tun solltest
- Nicht alles sofort verkaufen. Gib dem User erstmal Zeit, dein Tool zu erleben.
- Kein Fachchinesisch. Sprich, wie du mit echten Menschen sprichst.
- Keine Bleiwüsten. Nutze Zwischenüberschriften, Aufzählungen, kurze Absätze.
- Keine Mails ohne Ziel. Jede Mail braucht eine klare Absicht – sonst ist sie nur Füllstoff.
Bonus: Tools, die helfen
Wenn du dich fragst, wie du diese Sequenz technisch aufsetzen sollst – keine Sorge. Es gibt Tools, die genau darauf spezialisiert sind:
- Customer.io – super für SaaS-Workflows
- ActiveCampaign – mit starker Segmentierung
- Sendinblue – DSGVO-freundlich, günstig
- Mailerlite – für den schlanken Einstieg
Wichtig ist weniger das Tool – sondern die Idee dahinter.
Fazit: E-Mails mit Herz (und Hirn)
Onboarding ist kein Prozess, den du einmal baust und dann vergisst. Es ist wie ein Gespräch. Und gute Gespräche fühlen sich nicht an wie Marketing – sondern wie echte Hilfe.
Wenn du also auf der Suche bist nach email sequence ideas for freemium SaaS onboarding, denk nicht nur an Klicks und Öffnungsraten. Denk an Menschen. An ihre Fragen, Unsicherheiten, Erfolge. Und daran, wie du sie begleiten kannst – vom ersten „Hm, interessant“ bis zum „Wow, das brauche ich jetzt jeden Tag“.
Und dann? Mach’s einfach. Schreib die erste Mail. Persönlich. Klar. Und ein kleines bisschen überraschend.